Beschreibung
- Was und wie wird getestet
- Wie funktioniert es?
- Warum ist das wichtig?
- Anwendungsbereiche
- Wichtige Hinweise
Der Anti-humane neuronale Transglutaminase IgA (anti-hnTG IgA) und der Anti-humane neuronale Transglutaminase IgG (anti-hnTG IgG) sind enzymgekoppelte immunologische Tests (ELISA), die gezielt Antikörper gegen neuronale Transglutaminase im Blut nachweisen.
Mit diesen Tests wird quantitativ gemessen, ob anti-neuronale Transglutaminase-IgA- oder -IgG-Antikörper im humanen Serum vorhanden sind.
Der Test wird aus einer Kapillarblutprobe durchgeführt und prüft gleichzeitig beide Antikörpertypen (hnTG-IgA und hnTG-IgG).
So erhält man ein umfassenderes Bild, ob eine Immunreaktion gegen das Nervensystem besteht.
Unbehandelt kann Neurozöliakie zu bleibenden Nervenschäden führen. Eine rechtzeitige Diagnose ermöglicht eine gezielte Ernährungstherapie und kann Beschwerden deutlich verbessern oder ganz verhindern. Mehr zum Thema
- Unterstützung bei der Diagnose der neurologischen Manifestationen der Zöliakie wie Gluten-Ataxie, Gluten-Neuropathie oder Gluten-Enzephalopathie – zusammenfassend als Neurozöliakie bezeichnet.
- Erfolgskontrolle der Ernährungstherapie (Gluten-freie Diät) bei Zöliakie, insbesondere Neurozöliakie
- Im Rahmen einer Erstdiagnose sollte mindestens 2 (besser 4 Wochen) lang vor der Testung eine glutenhaltige Ernährung beibehalten werden! Nur so können die relevanten Antikörper zuverlässig nachgewiesen werden.
- Bei Kontrollen zur Überprüfung einer glutenfreien Ernährung ist keine Änderung der Diät notwendig.
Häufig gestellte Fragen
Was ist im Lieferumfang enthalten?
Der Lieferumfang enthält alle für den Test benötigten Bestandteile:
- Probenentnahme-Set zur Selbstentnahme einer Serumprobe aus der Fingerbeere
- alle Materialien für den kostenfreien Probenrückversand
- professionelle Analyse der Probe in einem Partnerlabor
- digitale Ergebnisbereitstellung im persönlichen Portal inklusive ausführlicher Interpretationshilfe
Wie lange ist meine Probe nach Entnahme verwertbar?
Die Probe sollte innerhalb von 24 Stunden eingesendet werden. Kein Versand über das Wochenende, um eine optimale Probenqualität sicherzustellen.
Was wird mit dem Test bestimmt?
Wie bei der klassischen Zöliakie treten anti-hnTG-Antikörper nur dann auf, wenn Gluten über die Nahrung aufgenommen wird. Wird auf Gluten im Rahmen einer Gluten-freien Diät (GFD) verzichtet, verschwinden die Antikörper und die Funktion des Nervengewebes wird nicht weiter gestört. Dadurch wird das Voranschreiten der Neurozöliakie verhindert.
Die Bestimmung der anti-hnTG-Antikörper liefert diagnostische Hinweise auf eine Neurozöliakie und kann auch den langfristigen Erfolg einer GFD nachweisen (Überwachung der Ernährungstherapie).
Warum werden anti-hnTG-Antikörper bestimmt?
Die neuronale Transglutaminase (nTG) ist ein körpereigenes Eiweiß, das im Nervengewebe (Großhirn, Kleinhirn und allen Nerven) vorkommt und dort als Enzym wirkt. Enzyme beschleunigen und ermöglichen chemische Reaktionen im Körper.
Aufgrund der gebildeten anti-hnTG-Antikörper verliert das Enzym nTG seine Wirkung und die Funktion des Nervengewebes wird gestört. Dies kann zu neurologischen Beschwerden wie Gang- und Gleichgewichtsstörungen, Migräne, Krampfanfälle sowie Missempfindungen in Händen und Füßen führen.
Was ist Neurozöliakie und mit welchen Symptomen kann es sich äußern?
Neurozöliakie ist eine Form der Glutenunverträglichkeit. Im Gegensatz zur klassischen Zöliakie, die den Darm befällt, zeigt sich die Neurozöliakie eher durch Störungen der Nervenfunktion.
Die spezifischen Anzeichen einer Neurozöliakie lassen sich in drei Hauptgruppen unterteilen:
- Gang- und Gleichgewichtsstörungen
- Migräne, Krampfanfälle
- Missempfindungen, Kribbeln und Taubheitsgefühl sowie Muskelschwäche und -schmerzen in den Händen und Füßen
Bauchschmerzen, Durchfälle und andere Beschwerden, wie sie von der klassischen Zöliakie bekannt sind, können ebenfalls auftreten, sind aber häufig nicht vorhanden.
Wie wird Neurozöliakie behandelt?
Derzeit können alle Formen der Zöliakie nur durch eine lebenslange und strikte Einhaltung einer Gluten-freien Diät (GFD) behandelt werden. Besonders nach der Erstdiagnose ist die Behandlung durch eine professionelle und auf Zöliakie spezialisierte Ernährungsberatung zu ergänzen.
Eine Überwachung der GFD ist über die Entwicklung der anti-hnTG-Antikörper oder den Nachweis von ausgeschiedenen Abbauprodukten des Glutens (Gluten-immunogenic peptides; GIP) in Urin (<1 Tag nach Diätfehler) und Stuhl (1-4 Tage nach Diätfehler) nicht invasiv und schnell möglich.
Für wen ist der Test sinnvoll?
Der Test ist ideal für Menschen mit neurologischen Symptomen wie Gangunsicherheit, Taubheitsgefühlen, Kribbeln, Zittern oder Konzentrationsstörungen, bei denen die Ursache unklar ist.
Er hilft bei der Abklärung von Neurozöliakie, Gluten-Ataxie oder Gluten-Neuropathie – auch ohne typische Darmbeschwerden.
Ebenfalls geeignet zur Kontrolle einer glutenfreien Ernährung und zur Überprüfung, ob das Nervensystem bei bestehender Zöliakie betroffen ist.
Für wen ist der Test nicht geeignet?
Der Test ist nicht geeignet für:
- Personen unter 18 JahrenSchwangere oder stillende Frauen (mögliche veränderte Antikörperwerte)
- Personen mit bekannter Hämophilie oder anderen Blutgerinnungsstörungen
- Personen mit bekannter schwerer Hauterkrankung an den Fingerkuppen (z. B. Ekzeme, Infektionen)
- Personen unter Einfluss von immunsuppressiven Medikamenten (mögliche Veränderung der Antikörperkonzentrationen)
- Personen, die aktuell weniger als sechs Wochen glutenhaltige Nahrung zu sich nehmen (mögliche Verfälschung der Antikörperwerte)
Hinweis:
Dieser Test dient der medizinischen Orientierung und ersetzt keine ärztliche Untersuchung, Diagnose oder Behandlung. Die abschließende Beurteilung der Ergebnisse muss durch medizinisches Fachpersonal erfolgen.